Die Neue Botschaft von Gott

Was bedeutet Diskretion? Es bedeutet die Fähigkeit zu wissen, wann man sprechen soll und wann man nicht sprechen soll. Kannst du dich an eine Zeit erinnern, in der du etwas gesagt und es dann bereut hast? Kannst du dich an eine Zeit erinnern, in der du etwas zu jemandem gesagt hast und dann erkannt hast, dass es das Falsche war, etwas zu sagen? Vielleicht war es für sie unangebracht, oder vielleicht hat es zu viel über dich enthüllt. Kannst du dich an eine Zeit erinnern, in der du einem anderen etwas offenbart hast, aber es war nicht angemessen? Oder vielleicht war es eine Zeit, in der du etwas gesagt hast und es in die falschen Hände fiel oder falsch interpretiert wurde und es kam zurück, um dich später zu verfolgen?

Wenn du über diese Dinge nachdenkst, wirst du sehen, dass sie ein großes Problem in der Kommunikation darstellen. Im Allgemeinen gibt es drei verschiedene Entwicklungsstufen der Kommunikation. Die erste Stufe ist die Unfähigkeit, sich auszudrücken. Die zweite Stufe ist, wenn du das Gefühl hast, dich ausdrücken zu müssen. Und die dritte Stufe ist, wenn du dich nicht äußern musst, außer in seltenen Fällen zu bestimmten Menschen. Diese drei Stufen stellen die drei Entwicklungsstufen eines Menschen dar: die Stufen der Abhängigkeit, der Unabhängigkeit und der Interdependenz.

In der ersten Phase bist du dir kaum bewusst, was deine eigene Erfahrung ist und du hast große Schwierigkeiten, dies einem anderen mitzuteilen. Entweder hast du nicht die Fähigkeiten, dies auszudrücken, oder du hast nicht das Bewusstsein dafür, was du zum Ausdruck bringen musst, und du bist so ängstlich, dass du die Lücke nicht überbrücken und es aus dir herausbringen kannst. Diese erste Phase ist also eine Phase der Selbstunterdrückung. Es ist keine Phase, in der Urteilsvermögen und Diskretion vielfach ausgeübt werden.

In der zweiten Stufe erlebst du eine gewisse Freiheit, das heißt, du erlebst deine eigenen Vorstellungen und bist in der Lage, freier und unabhängiger zu denken. In dieser Phase fühlst du dich fast gezwungen, dich auszudrücken. Du willst deine Freiheit ausüben. Du willst dich nicht zurückhalten, denn du versuchst, all der Selbstbeherrschung zu entkommen, die dich zuvor gefesselt hatte.

Dann betreten wir die dritte Stufe, die eine Stufe ist, in der du sehr verantwortungsbewusst mit anderen umgehst. Hier wird Diskretion sehr wichtig, weil du erkennst, dass alles, was du sagst, Auswirkungen auf andere hat und in allem, was du sagst, erklärst du dich auf eine sehr dauerhafte Weise. Sicherlich erkennt jeder, der eine Position der Verantwortung oder Führung hat, dass alles, was er sagt, von jemandem beherzigt wird. Sie müssen viel vorsichtiger sein in dem, was sie sagen und was sie betonen wollen. Hier trägt die Kommunikation eine große Verantwortung, nicht nur die Verantwortung für sich selbst und den Wunsch, sich auszudrücken, sondern auch die Verantwortung für das, was als Ergebnis des eigenen Selbstausdrucks geschieht.

Daher haben wir Abhängigkeit, Unabhängigkeit und Interdependenz—die drei großen Stufen der menschlichen Entwicklung. Die meisten Menschen befinden sich in den ersten beiden Phasen. Eigentlich sind die meisten Menschen in der ersten Phase, viele arbeiten sich in die zweite Phase ein und nur sehr wenige haben die dritte Stufe überhaupt erreicht. In der ersten Phase können die Menschen nicht sprechen. In der zweiten Stufe müssen sie als Ausdruck ihrer Freiheit und Unabhängigkeit sprechen. In der dritten Stufe sprechen sie für bestimmte Zwecke selten mit bestimmten Menschen, denn sie erkennen hier die große Verantwortung, die mit der Selbstdarstellung einhergeht. Wenn du darüber nachdenkst, wirst du erkennen, dass du in diesen drei Phasen ein tiefes Verständnis deiner eigenen Erfahrung entwickelst und du lernst Weisheit und wie sie am effektivsten in der Welt ausgedrückt werden kann.

In der ersten Phase der Abhängigkeit kannst du dich nicht ausdrücken, weil du deine eigene Erfahrung nicht ausreichend kennst, und du nicht die Fähigkeiten oder den Mut hast, die Verbindungen, die dich halten, zu durchbrechen. In der zweiten Stufe der Unabhängigkeit löst du die Fesseln und dein Wunsch zu kommunizieren ist mehr ein Wunsch, Energie freizusetzen und dich selbst zu entlasten, als dass er andere effektiv verändert oder beeinflusst. Hier wird der Selbstausdruck sehr chaotisch. Du erkennst noch nicht die Folgen dessen, was du sagst. Du genießt die Freiheit, es zu sagen stattdessen.

Die dritte Stufe der Interdependenz, in der du anfängst, in Beziehungen aus einer Position der Verantwortung und des Selbstbewusstseins zu interagieren, ist die Phase, in der deine Diskretion immer wichtiger wird, denn ohne sie bringst du unerwünschte und oft verheerende Ergebnisse zu dir selbst und anderen Menschen. Hier musst du Zurückhaltung lernen. Und hier musst du Urteilskraft lernen, um zu wissen, wann und wo du dich ausdrücken musst. Zurückhaltung ist hier wichtig, denn du musst oft zurückhalten, was du sagen willst. Die Menschen, die an der zweiten Stufe der Unabhängigkeit beteiligt sind, können es oft nicht ertragen, etwas zurückzuhalten. Sie denken, dass das Zurückhalten von etwas eine Verletzung ihrer Natur und ihrer Freiheit ist. Sie denken, dass sie das Recht haben, irgendjemandem etwas mitzuteilen. Nun, sie werden irgendwann herausfinden, dass dies zu unerwünschten Ergebnissen und Konflikten führt. Es verursacht große Probleme in der Welt. Wenn sie also klug sind, werden sie anfangen zu erkennen, dass sie vorsichtiger sein müssen, mit wem sie kommunizieren und was sie sagen.

Diejenigen, die weise geworden sind, mussten erkennen, dass sie vorsichtig sein müssen mit dem, was sie zu jedem, überall und jederzeit sagen. Sie sind vorsichtig, weil sie erkennen, dass jeder Selbstausdruck Beziehungen beeinflusst und eine Reaktion in anderen erzeugt. Sie wollen echte Beziehungen pflegen und sie wollen eine echte Resonanz fördern. Sie wollen nicht die Schwierigkeiten, die mit unverantwortlicher Selbstdarstellung einhergehen. Die Weisen sehen diese Zurückhaltung also nicht als Selbstunterdrückung. Sie sind in der Lage, sich voll auszudrücken. Sie sind in der Lage, ihre Gefühle, ihre Wut, ihre Traurigkeit, ihre Freude, ihre Inspiration, ihre Enttäuschung und so weiter auszudrücken. Sie haben diese Fähigkeit entwickelt. Jetzt wissen sie, dass sie es weise einsetzen müssen.

Menschen in der ersten Phase der Abhängigkeit können ihre Gefühle nicht effektiv ausdrücken, denn sie können sie nicht vollständig erfahren. Menschen in der zweiten Stufe der Unabhängigkeit beginnen, ihre eigenen Emotionen und ihre eigenen Vorstellungen zu erleben und ihr Wunsch, diese auszudrücken, ist groß. Dieser Wunsch ist jedoch noch nicht aus der Weisheit geboren. Die weise Person muss jederzeit Ermessensspielraum haben. Hier wird es Gefühle der Einsamkeit und der Ausgrenzung geben, weil die Weisen die Tiefe ihres Erlebens vielen Menschen gegenüber nicht wirksam ausdrücken können. Sie müssen ihre Erfahrung in sich tragen und sie dort wachsen lassen. Das erzeugt Fokus und Energie, das ist Macht. Sie entwickeln auch den Respekt vor der Lebenserfahrung und der Lebensumstände anderer Menschen und den Respekt vor der eigenen Erfahrung und der eigenen Lebensumstände.

Verantwortung muss Macht begleiten, damit Macht sinnvoll eingesetzt werden kann und eine positive Wirkung hat. Wie wahr ist das im Selbstausdruck. Hier ist Kenntnis dein Wegweiser, denn Kenntnis wird dich dazu bewegen, mit bestimmten Menschen zu sprechen und wird bei allen anderen schweigen. Während du auf dem Weg zur Kenntnis voranschreitest, deine Beziehung zur Kenntnis kultivierst und lernst und Kenntnis zu empfangen, wirst auch du bestimmten Menschen gegenüber kraftvolle Dinge ausdrücken und gegenüber allen anderen schweigsam sein. Dies wird ohne Verurteilung oder Verdammung geschehen. Du wirst nicht eine Person als würdig und eine andere als unwürdig beurteilen. Das hat nichts damit zu tun. Es ist nur so, dass du berufen bist, bestimmten Menschen gegenüber, bestimmte Dinge auszudrücken, wo du fühlst dass sie dich verstehen und deinen Selbstausdruck auf konstruktive und nützliche Weise empfangen können. Mit allen anderen hältst du diesen Selbstausdruck in dir selbst zurück und lässt seine Potenz wachsen.

Es ist interessant, dass Menschen in der zweiten Entwicklungsstufe, der Unabhängigkeit, sich so mächtig fühlen, da sie beginnen, ihre eigenen Flügel bis zu einem gewissen Grad auszubreiten, ihre Macht und Konzentration durch ständigen unverantwortlichen Selbstausdruck zerstreuen. Für sie bedeutet Selbstdarstellung mehr, sich selbst zu entlasten und ihre Erfahrungen aus ihrem Körper zu holen. Sie wollen es nicht zurückhalten. Sie denken, Zurückhaltung sei eine Form der Selbstunterdrückung. Weil sie versuchen, der Abhängigkeit zu entkommen, haben sie Angst davor, etwas zurückzuhalten und neigen dazu, sich sehr beleidigt zu fühlen, wenn sie es müssen. Dies ist eine jugendliche Phase der Entwicklung. Die Adoleszenz wird durch neue Ausdrucksformen und Erfahrungen der Macht hervorgehoben, aber ohne die Weisheit und Verantwortung, Macht zu tragen oder weise zu nutzen.

Die zweite Entwicklungsstufe ist wie ein unreifes Heranwachsen. Viele Menschen versuchen, in die zweite Stufe zu gelangen, weil man sie durchlaufen muss. Viele Menschen lehren sie sogar. Sie sind sehr kritisch gegenüber allem, was das Recht einer Person auf Selbstdarstellung oder das Recht einer Person, zu haben, zu tun und zu sein, was sie will, verweigert. Die Menschen lehren dies, weil sie versuchen, es zu lernen, aber sie haben noch nicht erkannt, dass es eine große Stufe darüber hinaus gibt. Tatsächlich ist die dritte Stufe, die Stufe der Interdependenz, so viel größer als die ersten beiden, dass es keinen Vergleich zwischen ihnen gibt. Sie werden die dritte Stufe der Entwicklung nie abschließen, denn hier sind so viel Wachstum und Fortschritte zu verzeichnen.

Viele Menschen wollen Macht und alles, was sie mit Macht verbinden, aber nur wenige wollen die Verantwortung, die damit einhergehen muss. Verantwortung erfordert Urteilsvermögen, Diskretion und Zurückhaltung. Können Menschen, die ihre Unabhängigkeit genießen, diese Zurückhaltung ausüben, ohne sie als eine Form der Selbstunterdrückung zu sehen? Sie können nur, wenn sie erkennen, dass ihre Macht eine Verantwortung verlangt und dass sie, wenn sie kein Chaos um sich herum schaffen wollen, ihre Fähigkeiten sorgfältiger und vernünftiger einsetzen müssen. Dies bereitet sie auf Diskretion vor.

Nun, viele Menschen denken, dass Diskretion einfach bedeutet, den Mund zu halten. “Sag es nicht. Sag so was nicht. Halte es zurück. Sag niemandem etwas. Du bist sicherer, wenn du den Mund hältst.” Das ist was die Menschen glauben, was Diskretion ist, aber das ist keine Diskretion. Diskretion bedeutet zu wissen, wann man sprechen muss und wann nicht und in der Lage zu sein, diesem treu zu folgen. Das ist Diskretion. Es erfordert, dass du Macht, Fähigkeit und ein hohes Maß an Selbstakzeptanz hast. Wenn du eine umstrittene Beziehung zu dir selbst hast, dann wirst du nicht in der Lage sein, etwas mit Weisheit anzugehen. Der Mann und die Frau der Kenntnis können ihren Selbstausdruck ohne jegliches Gefühl der Selbstverletzung zurückhalten, und sie können das Risiko eingehen, jemandem etwas Wichtiges zu sagen, vielleicht etwas, das als riskant erachtet wird, ohne jegliches Gefühl der Selbstverletzung. Tatsächlich kommt die einzige wirkliche Selbstverletzung, wenn du gegen Kenntnis handelst. Dennoch musst du eine ausreichende Erfahrung mit Kenntnis haben, um zu wissen, wann du auf sie zugehst und wann du dich von ihr entfernst.

Diskretion ist also die Fähigkeit zu sprechen und nicht zu sprechen. Jetzt können sich viele Menschen nicht ausdrücken, während andere unaufhörlich reden und alles sagen, zu jedem, der zuhört und zu jedem, mit dem er sich wohl fühlt. Dies stellt zwei frühe Entwicklungsstadien dar, stellt aber auch keinen Reifegrad dar. Keiner dieser Ansätze ist wirksam, um echte Beziehungen zu pflegen oder die Dinge in der Welt harmonisch zu gestalten. Du fragst also: “Woher weiß ich, wann ich sprechen soll und wann nicht?” Du wirst es wissen, weil Kenntnis dich motivieren wird. Wenn du jemandem etwas sagen willst und du Zurückhaltung empfindest, dann sag es nicht. Wenn das Gefühl der Zurückhaltung tief in dir ist, sag nichts. Wenn die Zurückhaltung jedoch an der Oberfläche deines Verstandes und tief in dir ist, weißt du, dass du etwas mitteilen musst, dann musst du das Risiko eingehen und die Worte, ohne Entschuldigung finden.

Wie kannst du erkennen, was tief in dir und was an der Oberfläche ist? Ohne Kenntnis kannst du das nicht tun. Du kannst denken, dass jeder Impuls wahr ist oder dass jeder Impuls zu fürchten ist. Ein Schüler der Kenntnis zu werden bedeutet, deine Beziehung zur Kenntnis zu pflegen, die deine primärste Beziehung ist. Dies wird dir die wahre Bedeutung von Diskretion lehren, denn du wirst feststellen, dass Kenntnis nur zu bestimmten Zeiten spricht. Sie wartet auf die Momente der Einsatzbereitschaft, wenn die Bedingungen stimmen, die Empfänger da sind und das Bedürfnis vorhanden ist.

Wenn Menschen beginnen, den Weg der Kenntnis der Größeren Gemeinschaft zu lernen und seine Praktiken gemäß der Uralten Tradition zu befolgen, der hier gegeben wird, stellen sie immer wieder Fragen an Kenntnis: “Sag mir meine Bestimmung. Sag mir, was ich tun soll. Soll ich diesen Job annehmen oder soll ich jenen Job annehmen? Soll ich mit dieser Person gehen oder soll ich nicht mit dieser Person gehen? Soll ich mich öffnen oder soll ich mich verschließen? Wie kann ich Frieden haben? Wie kann ich Gelassenheit haben? Wie kann ich aus dieser Situation herauskommen? Wie kann ich in diese Situation kommen?” Es gibt diese unablässige Befragung und was empfangen sie, neunzig Prozent der Zeit? Sie erfahren Stille, oder sie hören nur ihren eigenen Verstand—ihre eigenen Vorlieben und ihre eigene Verwirrung. Sie hören Ja und Nein, tue dies oder tue es nicht—sie hören all diese Dinge. Doch das alles liegt auf der Oberfläche des Verstandes. Tief unten gibt es Stille.

Dies verweist auf Kenntnis. Kenntnis ist in sich selbst erfüllt, so dass sie in der Lage ist, sich für eine sehr lange Zeit zurückzuhalten. Tatsächlich kann es eine sehr lange Zeit zwischen der Erfahrung von Kenntnis und dem Ausdruck von Kenntnis geben. In der Regel ist dies der Fall. Du weißt vielleicht etwas und doch kann es Jahre dauern, bis es sich ausdrückt. Du weißt vielleicht etwas über einen anderen und doch kann es Jahre dauern, bis du es ihm effektiv sagst, wenn du es jemals tust. Ist das Selbstunterdrückung? Nein. Das ist Kenntnis.

Deine Beziehung zur Kenntnis muss entwickelt werden, um auf dieser Ebene zu funktionieren. Für die überwiegende Mehrheit der Menschen, die mit Abhängigkeiten zu kämpfen haben, ist dies nicht sinnvoll. Sie erleben keine große Diskretion. Sie erleben Selbstunterdrückung. Sie können nicht sprechen. Sie wissen oft nicht, was sie zu sagen haben und wenn sie es tun, können sie es oft nicht sagen. Warum? Weil es ihre Abhängigkeiten bedrohen würde. Wenn du anfängst, Ansprüche auf Unabhängigkeit zu erheben und dich selbst zu behaupten, beginnst du, deine Abhängigkeiten zu bedrohen. Wenn du nicht bereit bist, das zu tun, dann wirst du es nicht tun. Wenn du dazu bereit bist, dann wirst du anfangen, in die zweite Stufe der Entwicklung einzutreten, die Unabhängigkeit, wo du anfängst, ihre Freiheiten zu genießen und ihre Lasten zu erfahren.

Ich gebe dir hier den Gedanken der Diskretion in einem größeren Zusammenhang. Es ist damit verbunden, alles andere im Weg der Kenntnis der Größeren Gemeinschaft zu lernen. Um in der Lage zu sein, zu sprechen, wenn es angemessen ist und nicht zu sprechen, wenn es nicht angemessen ist, bedarf es einer größeren Entwicklung—ein größeres Verständnis von dir selbst, deiner Natur, der Dynamik deiner Beziehungen und einer tiefen Treue zu deinem eigenen Innenleben. All dies stellt den größeren Bereich deiner Entwicklung dar.

Jetzt kannst du fragen: “Wie kann ich Diskretion entwickeln? Mir ist klar, dass ich es benutzen muss.” Ich sage: “Werde ein Schüler der Kenntnis.” Wenn du eine Affinität zur Kenntnis und zur Größeren Gemeinschaft erfährst, die das Leben jenseits dieser Welt repräsentiert, dann ist der Weg der Kenntnis der Größeren Gemeinschaft dein Weg. Woher weißt du, dass es dein Weg ist? Weil du es weißt. Das ist das Einzige, was dich dabei unterstützt und dir ermöglicht, Fortschritte zu machen. Schließlich verspricht sie dir nicht Reichtum, Macht, Liebe, Bequemlichkeit, Freuden, Herrlichkeiten, göttliche Einflüsse, engelhafte Kontakte und all diese Dinge. Du folgst dem Weg der Kenntnis der Größeren Gemeinschaft, weil du weißt, dass du ihm folgen musst. Das ist es, was dich weiterbringt.

Alle anderen Ambitionen und Motivationen fallen früher oder später weg. Während sie wegfallen, erkennst du, dass die meisten Gespräche unnötig sind. Das meiste, was du als dein Bedürfnis, dich auszudrücken, betrachtest, ist, lediglich um deine Unsicherheit zu kompensieren. Hier stellst du fest, dass alles, was du sagst, einen Wert hat oder einen Wert haben sollte. Selbst wenn du leichtherzig bist, willst du, dass es eine sinnvolle Erfahrung wird, ohne zu versuchen, die Bedeutung zu erzeugen. Hier wirst du natürlicher. Du wirst mehr wie die natürliche Welt, die still und ruhig ist, außer wenn etwas passiert. Der Mensch, der still und ruhig ist, hat eine große Tiefe und ruft oft Respekt von anderen hervor, besonders wenn sein Schweigen aus der Weisheit geboren ist.

Individuen, die sich mit der Wiedererlangung von Kenntnis beschäftigen, beginnen das Mysterium des Lebens zu erfahren und beginnen zu erleben, das Mysterium in sich selbst zu tragen. Die Präsenz dieses Mysteriums wirkt sich auf andere aus, auch wenn nichts gesagt wird. Der Mann und die Frau der Kenntnis haben einen großen Einfluss auf andere. Sie verplempern ihre Energie nicht mit sinnlosen Gesprächen, Analysen oder Spekulationen. Weil sie ihre Kommunikation in sich selbst halten, wächst sie und wird immer stärker. Sie vergeuden sie nicht ständig, indem sie zu ihren Freunden gehen, alles erzählen, was mit ihnen los ist und all ihre tiefsten Erfahrungen teilen, um sie aus ihrem Körper heraus zu bekommen. Nein. Der Mann und die Frau der Kenntnis halten sie in sich, damit sie an Macht wachsen und sich mehr konzentrieren kann. Sie wollen ihre Energie jetzt zurückhalten—um sie zu nutzen und zu konzentrieren—anstatt sie zu verbrauchen, sobald sie erfahren wird.

Menschen, die weise sind, haben das Bedürfnis nach Diskretion erlebt und praktizieren sie effektiv. Sie praktizieren sie, weil sie wissen, dass sie essentiell ist. Das ist ihre Motivation. Sie sind nicht aus Angst vor Vergeltung, Angst vor Konsequenzen oder Angst vor dem Verlust von Liebe oder Geld getrieben. Das ist nicht ihre Motivation. Ihre Motivation ist es, zu erkennen, dass ihr Selbstausdruck wertvoll ist und den richtigen Menschen gegeben werden muss, damit er erfüllt werden kann. Sie erkennen, dass es ihre Aufgabe ist, Wege zu finden, sich effektiv auszudrücken, die richtigen Worte zu verwenden, und oft so wenige Worte wie möglich zu verwenden. Denn wenn du etwas Wichtiges zu sagen hast, je mehr Worte du benutzt, desto schwächer wird die Kommunikation.

Ihre Motivation ist, dass sie Erfolg wollen, ohne sich selbst zu verraten. Tatsächlich wollen sie sich selbst ehren. So lernen sie den Weg der Kenntnis der Größeren Gemeinschaft, der sie dazu bringt, bestimmten Menschen zur richtigen Zeit bestimmte Dinge zu sagen und den Rest der Zeit bewahren sie Stille und Schweigen, führen nur Gespräche, um die Notwendigkeiten des Lebens zu regeln.

Die Schüler des Weges der Kenntnis der Größeren Gemeinschaft erkennen, dass sie Stille die ganze Zeit über praktizieren müssen. Vielleicht erscheint dir Stille wie Selbstbeherrschung oder Selbstunterdrückung, denn du willst immer wieder von all deinen Gedanken wegkommen—deinen Fantasien, kleinen Dramen, Spekulationen, Analysen, vergangenen Erinnerungen und Projektionen in die Zukunft. Praktiziere Stille. Stille ist notwendig, wenn du Diskretion haben willst. Sie ist notwendig, wenn du Urteilskraft erfahren willst. Sie ist notwendig, wenn du sehen willst, was wirklich passiert und wie du reagieren musst. Stille ist notwendig, wenn du die richtigen Beziehungen wählen und in der richtigen Weise vorgehen willst, wo es keine Selbstverletzung gibt. Sie ist notwendig, wenn du mit Weisheit sprechen und handeln willst. Stille ist notwendig.

Wie entwickelst du echte Diskretion? Ich werde dir jetzt einige Richtlinien geben. Fange zunächst als Schüler des Weges der Kenntnis der Größeren Gemeinschaft an, wenn du eine Affinität zur Größeren Gemeinschaft hast. Wenn nicht, wähle einen anderen Weg, eine andere Form der Entwicklung, aber wähle immer eine Vorbereitung, die du nicht selbst gemacht hast. Wähle nicht den eklektischen Ansatz, wähle ein wenig von diesem und ein wenig von jenem, den Teil von diesem, den du magst, den Teil von jenem und füge alles zusammen. Weißt du, was du haben wirst? Du wirst genau das haben, was du gerne magst und was du magst, wird dich nirgendwo hinbringen. Es wird dich nur trösten und dich da bestätigen, wo du jetzt bist. Tatsächlich lernst du im Weg der Kenntnis der Größeren Gemeinschaft, deine Präferenzen zu überwinden, anstatt nach ihnen zu leben. Der Weg der Kenntnis führt dich über die bekannten Präferenzen hinaus. Menschen, die den eklektischen Entwicklungsansatz wählen, verstärken nur ihre Präferenzen und entkommen ihnen nicht. Ihre Empfindung, dass sie unfrei und unerfüllt sind, wird sie weiterhin verfolgen, mit wenig Erleichterung in Sichtweite.

Deshalb solltest du eine Vorbereitung wählen, die nicht von dir selbst stammt. Wähle etwas, das dich über das hinausführen kann, wo du jetzt bist, in neues Terrain. Das ist Erziehung und das ist Entwicklung. Ja, es gibt einen gewissen Bedarf an Selbstverstärkung, aber du musst immer noch darüber hinausgehen, wo du jetzt bist. Wenn du dich für einen eklektischen Ansatz entscheidest, wirst du nicht darüber hinausgehen, wo du dich jetzt befindest. Du wirst nur betonen, wo du jetzt bist. Du wirst dich mehr in sie investieren. Deshalb ist es der große Weg, nirgendwo hinzugehen. Wenn du ein echter Schüler des Weges sein willst, dann musst du eine Vorbereitung wählen, die für dich richtig ist, die aber nicht von deinen Vorlieben und Gefühlen von Moment zu Moment bestimmt wird. Dann wirst du an Tagen üben, an denen du es magst und an Tagen, an denen du es nicht magst. Dann wirst du in der Lage sein, Gedanken zu hegen, wenn sie dir gefallen und wenn sie dir nicht gefallen. Und du wirst in der Lage sein, Fähigkeiten zu erlernen, wenn sie deine Ziele zu erreichen scheinen und wenn sie nicht deine Ziele zu erreichen scheinen. Das ist es, was es bedeutet, ein Schüler zu sein—etwas Neues zu lernen, dorthin zu gehen, wo man noch nie zuvor war, neue Vorstellungen zu haben, zu überdenken, zu erneuern, zu verjüngen und wieder zu entdecken.

Wenn du das Gefühl hast, dass du bereit bist die Vorbereitung zu unternehmen, solltest du anfangen, dich im Weg der Kenntnis vorzubereiten. Dies wird alle Aspekte von dir kultivieren und wahre Diskretion ermöglichen. In der Zwischenzeit werde Ich dir ein paar Richtlinien geben. Dies sind nur Richtlinien, was bedeutet, dass du lernen musst, sie auf verschiedene Weise und in verschiedenen Situationen sinnvoll einzusetzen. Es sind keine Regeln, die nie variieren und in allen Situationen gleich sind. Tatsächlich ist die Person, die weise ist, sehr wandlungsfähig und kann die Weisheit in verschiedenen Situationen und auf unterschiedliche Weise verändern und anwenden. Dies steht für Reife und Fortschritt.

Der beginnende Schüler will alles schwarz auf weiß wissen, und wenn die Vorbereitung sagt: “Tue dies”, versuchen sie es unter allen Umständen zu tun, ohne zu erkennen, wie sich diese Umstände unterscheiden oder wie die Anwendung unter verschiedenen Umständen unterschiedlich sein muss. Angesichts dieser Tendenz bei den meisten Menschen sage Ich also: “Sag so wenig wie möglich.” Kommuniziere mit Menschen, denen du vertraust, von denen du spürst, dass sie dich hochschätzen und die Respekt vor deinem spirituellen Leben haben, ohne zu versuchen, dir ihre Sichtweise aufzuzwingen. Wenn du etwas sagen musst, dann sag es einfach. Du brauchst nicht alles zu erklären, eine Vielzahl von Beispielen zu nennen und zu reden, bis es nichts mehr zu sagen gibt. Lass die Menschen, damit sie, mit dem was du gesagt hast, Zeit verbringen können, anstatt zu versuchen, es ihnen völlig schmackhaft zu machen. Wenn du das Bedürfnis verspürst, etwas auszudrücken, aber die Gelegenheit nicht da ist oder die richtigen Menschen nicht da sind, dann halte das in dir. Lass das Feuer in dir heißer brennen. Es ist in Ordnung, diesen Druck zu haben. Halte diese Energie. Es ist wie Sex. Einige Menschen denken, dass sie, wann immer sie sich sexuell erregt fühlen, sofort rausgehen und Sex haben müssen, um sich selbst zu erleichtern. Das ist Wahnsinn. Denke darüber nach und du wirst sehen, dass es Wahnsinn ist.

Ebenso, wenn du etwas hast, das du jemandem im Besonderen oder allen Menschen oder dem ganzen Universum sagen musst und die Gelegenheit nicht da ist oder die Gelegenheit nicht stimmt oder die Zeit nicht stimmt, halte es in dir. Lass es wachsen. Auf diese Weise entwickelst du Tiefe, Potenz, Einsicht und Selbstwahrnehmung in dir selbst. Wenn es Druck gibt, dann lass den Druck dort sein. Wenn es dann die Möglichkeit gibt, das auszudrücken, was auch immer das ist, wird es mit ungeheurer Macht ausgedrückt werden. Wie beim Zurückziehen des Bogens ist es dieser Druck, der den Pfeil nach vorne in die Welt projiziert. Das ist es, was deinem Selbstausdruck Macht verleiht. Menschen, die die ganze Zeit reden, reden, reden, haben keine Potenz in ihrem Selbstausdruck. In ihnen hat sich nichts angesammelt. Der Pfeil fällt einfach vor ihnen auf den Boden. Er geht nirgendwo hin. Aber wenn du deine Kommunikation in dir wachsen lässt, hat sie Macht und wenn sie ausgedrückt wird, hat sie Potenz.

Also, fühl den Druck. Lass das Feuer wachsen. Wenn du dies weise tust, wird es Einsicht und die Fähigkeit entwickeln, dich zurückzuhalten, was du tun musst, wenn du ein reifer Mensch werden willst. Nur Jugendliche sind wild und extravagant und müssen jedem etwas sagen, wenn das Gefühl aufkommt. Und sie verstehen nicht, warum ihr Leben so voller Konflikte und Feindseligkeit ist.

Es ist wahr, dass die Weisen die meiste Zeit schweigen. So ist Kenntnis. Wenn Kenntnis jedoch ihren Pfeil loslässt, kann sie ein Leben völlig verändern. Sie kann den Lauf der Welt verändern. Doch diejenigen, die mit Abhängigkeiten zu kämpfen haben, können dies nicht erkennen. Das sieht nach einer Verdunkelung und Vertiefung ihres Dilemmas aus, obwohl es völlig anders ist. Und für diejenigen, die die neu entdeckte Freiheit der Unabhängigkeit in der zweiten Entwicklungsstufe genießen, mögen diese Vorstellungen so aussehen, als würden sie sie im Rückwärtsgang, zurück in einen Zustand der Abhängigkeit bringen. Sie wollen nicht, dass etwas ihre neuen Freiheiten einschränkt. Denn Unabhängigkeit ist eine sehr jugendliche Phase. Jugendliche wollen nicht zurückgehalten oder durch etwas eingeschränkt werden. Deshalb gibt es in der Adoleszenz sehr wenig Weisheit—viel Erforschung und Experimentieren und viele Katastrophen, Enttäuschungen und schreckliche Fehler, aber sehr wenig Weisheit.

Wenn du Weisheit suchst, dann musst du Diskretion ausüben und du musst die Wege der Diskretion lernen. Um die Wege der Diskretion zu erlernen, musst du den Weg der Kenntnis erlernen. Deshalb musst du, anstatt eine Fertigkeit zu erlernen, sie alle erlernen. Anstatt eine Tugend zu lernen, musst du tugendhaft werden. Anstatt zu lernen, eine Macht zu erlangen, musst du mächtig werden. Diskretion im wahrsten Sinne des Wortes zu lernen bedeutet, eine ganze und geeinte Person zu werden, eine Person, die die Präsenz der Kenntnis im Inneren fühlt, eine Präsenz, die sich selbst erneuert.

Hier erkennst du, dass dein Leben und alles, was du tust, an sich durch ein Netzwerk von Beziehungen ausgedrückt wird, die du langsam mit den richtigen Menschen, und mit dem richtigen Zweck entwickeln willst. Du bist ein Individuum, aber deine Individualität hat nur im Kontext von Beziehungen einen Sinn. Sie hat nur einen Sinn in Bezug darauf, was du beitragen kannst.

Hier beschreibe Ich die dritte Stufe der Entwicklung, die Stufe der Interdependenz, in der du als verantwortungsbewusste Person wieder in die Beziehung eintrittst. Hier kannst du selbstständig denken. Hier kannst du über deine eigene Erfahrung berichten und erkennen, dass du dich wieder auf eine echte und zielgerichtete Weise mit dem Leben beschäftigen musst, um irgendeine Zufriedenheit zu erlangen. Denn in der Tat ist Unabhängigkeit, obwohl sie in ihrer neu gewonnenen Freiheit spannend und aufregend ist, im Wesentlichen einsam und isolierend. Sie ist ineffizient und nicht in der Lage, große Ergebnisse zu erzielen. Letztendlich kannst du deine Unabhängigkeit in der Regel nicht lange verkünden. Dann merkst du, dass du etwas im Leben zu tun hast und du willst es tun.

Um etwas Wichtiges im Leben zu tun, musst du mit anderen Menschen in Beziehung treten und lernen, harmonisch mit ihnen umzugehen. Du musst lernen, die Macht zu teilen. Du musst lernen, dich zurückzuhalten. Du musst Kompromisse eingehen, wenn Kompromisse angemessen sind. Du musst  Urteilsfähigkeit lernen. Du musst all diese Dinge lernen und das bereitet dich auf die dritte Stufe deiner Entwicklung vor, die die Stufe der dynamischen und echten Interaktion mit anderen ist. Hier wird das Bedürfnis nach Diskretion größer, wenn du die Bedeutung deines eigenen Lebens und deines eigenen Selbstausdrucks erkennst. Hier wird dir klar, dass die meisten Gespräche unnötig sind und nur ein Weg sind, um die Unsicherheit der Menschen zu kompensieren. Hier wird die Stille bevorzugt, denn in der Stille fängst du an, deine Präsenz, die Präsenz der anderen und die Bedeutung deiner Beziehungen zu erfahren.